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Warum gibt es keine zentrale ePA-App?
Viele Nutzer erwarten eine zentrale Anwendung für die elektronische Patientenakte. Tatsächlich gibt es aber nicht die eine ePA-Anwendung - sondern viele. Das liegt nicht an mangelnder Koordination, sondern an einer klar geregelten Gesetzeslage. In Deutschland ist die elektronische Patientenakte dezentral organisiert. Jede gesetzliche Krankenkasse entwickelt und betreibt ihre eigene Anwendung - im Rahmen einheitlicher, streng geregelter Vorgaben. Die Verantwortung liegt nicht beim Staat, sondern bei den Krankenkassen selbst.
Gesetzliche Grundlage
Das Patientendatenschutzgesetz (PDSG) verpflichtet alle gesetzlichen Krankenkassen, ihren Versicherten eine eigene ePA-Anwendung zur Verfügung zu stellen. Damit nimmt der Gesetzgeber die Krankenkassen gezielt in die Pflicht.
Dezentrale Umsetzung
Jede Krankenkasse entwickelt ihre App selbst oder beauftragt damit spezialisierte IT-Dienstleister. Die technische Umsetzung, die Benutzerführung und die Weiterentwicklung bleiben in der Verantwortung der jeweiligen Kasse.
Einheitlicher technischer Rahmen
Die gematik - die nationale Agentur für die digitale Medizin - stellt die verbindlichen technischen Spezifikationen zur Verfügung. Dazu gehören Schnittstellenstandards, Datenformate und Zertifizierungsverfahren. So wird sichergestellt, dass alle ePA-Systeme miteinander kompatibel sind - unabhängig davon, welche Anwendung genutzt wird.
Sicherheitsstandards auf höchstem Niveau
Die gematik definiert auch die Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit. Dazu gehören Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, Zugriffsschutz durch Zwei-Faktor-Authentifizierung und das Hosting auf deutschen Servern nach ISO 27001.
Wahlfreiheit für Versicherte
Du nutzt die App deiner Krankenkasse - mit dem Wissen, dass alle ePA-Apps technisch sicher, rechtskonform und interoperabel sind. Du musst keine Kompromisse bei Sicherheit oder Funktionalität eingehen.
Technologische Grundlage: TI 2.0
Die ePA-Anwendungen sind mit der Telematikinfrastruktur (TI) verbunden, der zentralen Plattform für das digitale Gesundheitswesen in Deutschland. Diese Plattform wird schrittweise auf die TI 2.0 umgestellt, die Cloud-Komponenten, mobile Nutzung und mehr Flexibilität ermöglicht.
Vermeidung von Monopolen
Die gesetzlich gewollte Dezentralisierung soll die technologische Vielfalt fördern und Innovationen begünstigen. Eine zentrale Anwendung hätte möglicherweise marktbeherrschende Strukturen geschaffen und die digitale Gesundheitsversorgung langfristig verlangsamt.
Die wichtigsten Funktionen der ePA-Apps: Das leistet deine Krankenkassen-App
Du kontrollierst deine Gesundheitsdaten selbst und gewinnst Kontrolle, Übersicht und Effizienz. Die ePA-App deiner Krankenkasse ist das digitale Zentrum deiner Versorgung - sicher, mobil und jederzeit einsatzbereit. Sie vereinfacht die Kommunikation mit Ärzten und Apothekern, bietet schnellen Zugriff auf wichtige Gesundheitsinformationen und sorgt dafür, dass du immer auf dem neuesten Stand bist. So behältst du nicht nur den Überblick, sondern kannst deine Gesundheit aktiv mitgestalten.
Das leistet deine ePA-App: Funktionen im Überblick
Das elektronische Patientendossier ist mehr als ein digitales Archiv. Sie bündelt alle relevanten Gesundheitsinformationen an einem Ort und verknüpft sie mit zentralen Funktionen, die den Alltag spürbar erleichtern. Die Umsetzung variiert von Krankenkasse zu Krankenkasse, die Grundfunktionen sind jedoch gesetzlich definiert und verpflichtend.
- Gesundheitsdokumente hochladen und speichern: Laborbefunde, Arztbriefe, OP-Berichte oder Entlassungspapiere kannst du direkt über die App hinzufügen. Medizinische Dokumente kannst du selbst hochladen oder von Praxen digital einstellen lassen. Die Speicherung erfolgt verschlüsselt auf sicheren Servern in Deutschland.
- Zugriffsrechte verwalten: Du entscheidest, wer deine Daten sehen darf. Du vergibst Zugriffsrechte an Ärzte, Apotheker oder Physiotherapeuten - zeitlich begrenzt, dokumentenspezifisch oder permanent. Du kannst die Rechte jederzeit anpassen oder entziehen. Du siehst genau, wer wann worauf zugegriffen hat.
- E-Rezepte empfangen und einlösen: E-Rezepte erhältst du direkt in deiner App, ohne Papierausdruck. Die App zeigt dir das Rezept inklusive Wirkstoff, Dosierung und Verordnungsdatum. Du übermittelst das Rezept digital an eine Apotheke deiner Wahl oder löst es über Apotheken-Apps ein.
- Digitaler Impfpass und Medikationshistorie: Impfungen speicherst du zentral und digital, ergänzt manuell oder übertragbar aus der ärztlichen Versorgung. Die Medikationshistorie zeigt dir, welche Medikamente du wann erhalten hast - aufgeschlüsselt nach Zeitraum, Dosierung und verordnendem Arzt.
- Notfalldaten und persönliche Erklärungen: Du hinterlegst freiwillig wichtige Informationen für den Notfall: Blutgruppe, Allergien, Vorerkrankungen, aktuelle Medikation, Kontaktpersonen oder Patientenverfügung. Die Notfalldaten stehen berechtigten medizinischen Stellen auch ohne aktive Freigabe zur Verfügung - im Ernstfall entscheidend für deine Behandlung.
- Erinnerungen und Gesundheits-Management: Du aktivierst Erinnerungsfunktionen für Vorsorgeuntersuchungen, Impfauffrischungen oder individuelle Therapiepläne. Einige Apps integrieren Kalenderansichten, Gesundheitscoaches oder Erinnerungen zur Medikamenteneinnahme. Du nutzt die App aktiv zur Prävention und zur Organisation.
- Anmeldung und Sicherheit: Du meldest dich mit der elektronischen Gesundheitskarte (eGK), PIN und einem NFC-fähigen Smartphone an. Alternativ bieten viele Apps Video-Ident- oder Post-Ident-Verfahren an. Die App schützt deine Daten mit Zwei-Faktor-Authentifizierung, biometrischer Sperre und Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.
Technische Standards und Datensicherheit
Die ePA-Anwendungen basieren auf klar definierten Spezifikationen der gematik. Sie nutzen die Telematikinfrastruktur (TI), die alle Akteure im Gesundheitswesen miteinander vernetzt. Die Kommunikation erfolgt über sichere Kanäle mit zertifizierten Verschlüsselungsverfahren. Die Geräte greifen über vertrauenswürdige Endpunkte auf zentrale Dienste zu - zum Beispiel auf Fachdienste zur Authentifizierung oder zum Dokumentenaustausch. Die Datenhoheit bleibt dabei vollständig bei dir. Kein zentraler Server speichert deine Akte dauerhaft - du kontrollierst, was sichtbar bleibt.
So nutzt du die ePA-App in der Praxis
- App der Krankenkasse installieren: Lade die ePA-App deiner Krankenkasse aus dem App Store oder Google Play Store herunter.
- Authentifizierung durchführen: Melde dich mit eGK, PIN und NFC-fähigem Smartphone oder per Video-Ident an. Halte deine Versichertendaten bereit.
- Benutzerprofil einrichten: Einstellungen vornehmen, Benachrichtigungen aktivieren und Sicherheitsoptionen wie Fingerabdruck oder Face ID überprüfen.
- Dokumente verwalten: Lade erste Befunde hoch oder bitte um digitale Übermittlung durch deine Ärztin oder Klinik.
- Zugriffsrechte vergeben: Kontrollieren Sie, wer welche Informationen einsehen darf - für Einzelpersonen, Institutionen oder Berufsgruppen.
- Funktionen aktive nutzen: Impfpass, Medikationsplan, Notfalldaten und Erinnerungen aktiv nutzen. Regelmäßig prüfen, ob neue Daten verfügbar sind.
Mit der ePA-App wird dein Smartphone zum digitalen Gesundheitsmanager. Du behältst den Überblick, schützt deine Daten und koordinierst deine Versorgung effizienter als je zuvor. Du gewinnst Kontrolle, Transparenz und Sicherheit - jeden Tag.
So unterscheiden sich die ePA-Apps der Krankenkassen
Alle ePA-Apps basieren auf den gleichen gesetzlichen Anforderungen - in der Praxis unterscheiden sie sich jedoch deutlich. Jede Krankenkasse entscheidet selbst, wie sie die Funktionen umsetzt, wie die App aussieht und welche Zusatzangebote sie integriert. Es gibt verschiedene Ansätze, die sich in der Benutzerfreundlichkeit, der technischen Integration oder der Erweiterbarkeit unterscheiden. Einige Krankenkassen bieten zusätzlich eigene Gesundheitsservices wie Bonusprogramme oder individuelle Erinnerungsfunktionen an. Hier erhältst du einen kompakten Überblick über die wichtigsten Anbieter, um die für dich passende Lösung zu finden.
Techniker Krankenkasse - TK-Safe
Die TK integriert die ePA-Funktion direkt in ihre bestehende Service-App. Du musst keine zusätzliche Anwendung installieren, sondern kannst über den gewohnten Zugang auf deine Akte zugreifen.
Funktion | Beschreibung |
---|---|
Integriertes System | TK-Safe ist direkt in der TK-App nutzbar – kein zusätzlicher Download erforderlich. |
Automatisierte Dokumentenübernahme | Befunde und Arztbriefe werden automatisch übernommen, wenn die Praxis diese Funktion unterstützt. |
Hoher Komfort | Anmeldung per eGK und PIN oder alternativ per Post- oder Video-Ident-Verfahren möglich. |
DAK-Gesundheit: DAK ePA-App
Die DAK bietet getrennt von ihrer allgemeinen Service-App eine eigenständige App für Android und iOS an. Im Vordergrund stehen die schnelle Navigation zu zentralen Funktionen und der direkte Zugriff auf E-Rezepte.
- Eigenständige App: Die ePA-Anwendung wird separat im App Store heruntergeladen. Die Anmeldung erfolgt über die NFC-fähige eGK oder Video-Ident.
- E-Rezepte inklusive: Du empfängst und verwaltest E-Rezepte in derselben Anwendung.
- Digitaler Impfstatus: Impfungen können erfasst, gespeichert und bei Bedarf exportiert werden.
- Einfache Bedienung: Die Anwendung ist klar strukturiert und auf die mobile Nutzung ausgerichtet.
AOK: ePA-App und Webversion
Die AOK bietet dir gleich zwei Zugangswege: per Smartphone-App oder per Webbrowser. Du verwaltest deine Akte flexibel vom Handy aus oder bequem am Desktop-PC - besonders interessant für Nutzer, die lieber am großen Bildschirm arbeiten.
- Multiplattform-Zugriff: Du verwendest die App auf deinem Smartphone oder die Webversion auf deinem Desktop.
- Fein steuerbare Freigaben: Du definierst genau, welche Ärztin oder Apotheke auf welche Dokumente zugreifen darf.
- Digitaler Impfpass integriert: Du pflegst Impfungen manuell oder übernimmst sie aus der Praxis.
- Übersichtlicher Aufbau: Navigation, Dokumentenzugriff und Rechtevergabe sind intuitiv gestaltet.
Barmer: eCare App
Mit eCare setzt die Barmer auf eine besonders einfache Bedienung und intuitive Navigation. Die App richtet sich vor allem an Nutzer, die einen schnellen Zugriff auf alltägliche Funktionen suchen.
- Eigenständige Lösung: Die eCare-App wird unabhängig von der Barmer Service-App installiert.
- Klarer Impfausweis: Impfungen werden mit Datum, Wirkstoff und Boosterhistorie angezeigt.
- Medikationspläne abrufbar: Du erhältst einen vollständigen Überblick über deine aktuelle und vergangene Medikation.
- Benutzerfreundlichkeit im Fokus: Große Schaltflächen, einfache Menüs und klare Texte erleichtern die Orientierung.
KKH: ePA-App
Die Kaufmännische Krankenkasse setzt auf eine solide All-in-One-App mit einem breiten Funktionsumfang. Insbesondere der Fokus auf Notfalldaten und Zusatzinformationen ist technisch durchdacht umgesetzt.
- Notfalldaten enthalten: Medizinisch relevante Notfalldaten wie Allergien oder Diagnosen sind zentral abrufbar.
- E-Rezepte integriert: Du empfängst und verwaltest elektronische Rezepte direkt in der Anwendung.
- Organspende-Erklärung speicherbar: Du hinterlegst deine Entscheidung zur Organspende digital.
- Mobile Nutzung optimiert: Die App läuft stabil, lädt schnell und funktioniert auf allen gängigen Smartphones.
Die ePA-Anwendungen unterscheiden sich mehr, als du auf den ersten Blick denkst. Je nach Krankenkasse stehen dir unterschiedliche Zugriffsmöglichkeiten, Komfortfunktionen und Gestaltungsansätze zur Verfügung. Am meisten profitierst du, wenn du die App aktiv nutzt und dich regelmäßig über Updates informierst - denn die Entwicklung schreitet schnell voran.
Tipp aus der Redaktion: Nutze den gesamten Funktionsumfang der ePA-App
Nutze die ePA nicht nur passiv als Dokumentenablage. Lade aktiv Befunde hoch, pflege deine Medikamentenübersicht und hinterlege Notfalldaten. Überprüfe regelmäßig deine Zugriffsberechtigungen - insbesondere nach einem Arztwechsel. Aktiviere Push-Benachrichtigungen, damit du keine neuen Dokumente oder Rezepte verpasst. So holst du das Beste aus deiner ePA heraus und gestaltest deine Versorgung digital, sicher und effizient mit.
Fazit: ePA-Apps erleichtern dein Gesundheits-Management
Die ePA-Apps der Krankenkassen bieten dir einen klaren Vorteil in der digitalen Gesundheitsversorgung. Sie ermöglichen dir eine einfache Verwaltung deiner Gesundheitsdaten, von Befunden bis hin zu elektronischen Rezepten. Auch wenn die Apps unterschiedlich gestaltet sind, bieten sie alle wichtigen Funktionen für mehr Transparenz und Kontrolle. Nutze die Funktionen aktiv und profitiere von einem modernen und sicheren Gesundheitsmanagement.
FAQ zum Thema elektronischen Patientenakte (ePA)
Was ist die elektronische Patientenakte?
Die ePA ist eine digitale Sammlung deiner Gesundheitsdaten, die du selbst verwalten kannst. Sie enthält Befunde, Medikationspläne, elektronische Rezepte und vieles mehr. Sie ist sicher gespeichert und kann von dir mit Ärzten, Apotheken und anderen Gesundheitsdienstleistern geteilt werden.
Wie melde ich mich in der ePA-App an?
Die Anmeldung erfolgt über die elektronische Gesundheitskarte (eGK), eine PIN oder ein Video-Ident-Verfahren. Einige Anwendungen bieten auch die Anmeldung per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung an.
Kann ich meine ePA-Daten auch offline einsehen?
Für den Zugriff auf die Daten der ePA ist in der Regel eine Internetverbindung erforderlich. Einige Anwendungen ermöglichen jedoch eine eingeschränkte Offline-Nutzung, z. B. die Anzeige bereits heruntergeladener Dokumente.
Wer hat Zugriff auf meine ePA?
Du entscheidest, wer auf deine Gesundheitsdaten zugreifen darf. Du erteilst Zugriffsrechte für Ärzte, Apotheker oder andere Dienstleister und kannst diese jederzeit ändern oder widerrufen.
Was passiert, wenn ich die ePA-App deinstalliere?
Das Löschen der Anwendung hat keine Auswirkungen auf die gespeicherten Daten. Deine Gesundheitsdaten sind weiterhin sicher und können von deiner Krankenkasse abgerufen werden, solange du über die ePA Zugriff darauf hast.